3.1) Kür: Coverdarstellung per
HTTP-Server
Eine Sache hat mich jetzt noch gestört:
Die fehlenden Cover. So etwas sieht ein-
fach nicht gut aus und ist nicht im Ge-
ringsten zeitgemäß. MP3-Cover werden
zwar angezeigt, aber welcher anspruchs-
volle Musikfreund hat so etwas schon auf
Festplatte? Das Android-Tool MPDroid
ist zumindest so schlau, Cover von be-
kannten Alben vom Internetdienst Last.
FM herunterzuladen. Zwar ist die Tref-
ferquote recht hoch, exklusivere Alben be-
kommen jedoch ein Dummy-Cover. Der
viel elegantere Weg ist mit dem iOS-App
MPaD beziehungsweise MPoD möglich.
Die Apps sind in der Lage, die Cover
einzelner Alben von einem HTTP-Ser-
ver herunterzuladen. Das Einzige, was
uns also noch an der weitaus hübscheren
Darstellung mit Cover-Bilderchen hin-
dert, ist besagter Server. Ich habe dazu
einen Linux-Server herausgesucht, der
sich recht flott installieren lässt und we-
nige Systemressourcen beansprucht. Er
heißt „Lighttcp“ und ist ebenfalls über das
Ubuntu-Softwarecenter zu beziehen. Al-
ternativ geht’s natürlich auch wieder über
das Terminal. Die Installation von Lighttp
geht ähnlich vonstatten wie die des Music
Player Daemons:
nutzer@ nutz-com puter:~$
sudo
a p t-g e t i n s t a l l lig h ttp d
Wieder muss man eine kurze Wartezeit
in Kauf nehmen, nach deren Ablauf der
Server sowohl heruntergeladen als auch
installiert und ausgeführt wird. Auch
Lighttpd muss natürlich wissen, welches
Verzeichnis er bedienen soll. Das muss
man wieder in der Konfigurationsdatei
vornehmen. Die Befehle, die das Editie-
ren dieser Datei erlauben und die wieder
im Terminal-Fenster eingegeben wer-
den müssen, lauten:
nutzer@nutz-computer:~$ cd .
.
nutzer@nutz-computer:~$ cd .
.
nutzer@nutz-computer:~$ cd lighttpd
nutzer@nutz-computer:
lighttpd~$
sudo nano lighttpd.conf
Einmal mehr fragt Linux nach
dem
Administratorpasswort
und öffnet anschließend den
Texteditor „Nano“, in dem wir
die Änderungen vornehmen.
Die meisten Einträge können
wir dabei so lassen, wie sie sind.
Wichtig ist, den Server genau
auf unserem Musikverzeichnis
laufen zu lassen. Ändern Sie den
se rver.d o cu m en t-ro o t
=
www/html"
Nach Eingabe dieser IP in einem W ebbrow ser m uss
Eintrag
das Musikverzeichnis mit Ihren Alben erscheinen.
W enn dem so ist, läuft der HTTP-Server und bedient
das korrekte Verzeichnis
„/v a r /
in beispielsweise (abhängig vom Spei-
cherort Ihrer Musik)
se rver.d o cu m en t-ro o t = „/hom e/
benutzernam e/M usik"
und deaktivieren Sie der Einfachheit
halber Benutzername und Passwort des
Servers, indem Sie zwei Einträge mit
vorangestellten Rauten versehen:
#server.usernam e
= „www-data
#server.groupnam e = „www-data"
Wieder
müssen
Sie
das
Programm
„Nano“ beenden, indem Sie Strg+X drü-
cken und vor dem Beenden noch schnell
mit Shift+D abspeichern. Den Server
müssen Sie nun neu starten, um die Än-
derungen wirksam zu machen:
nutzer@ nutz-computer:~$ lig h ttp d
stop
nutzer@ nutz-computer:~$ lig h ttp d
s ta r t
Öffnen Sie jetzt probeweise einen Web-
browser und geben Sie einfach mal die
IP des Musikservers dort ein (Sie finden
diese IP wie bereits erwähnt unter Ein-
stellungen -> Netzwerkinfo). Ihr Brow-
ser müsste jetzt etwas anzeigen, das in
etwa so aussieht:
In MPaD muss man anschließend nur
noch ein paar Einstellungen vornehmen,
damit sowohl der Server als auch die
Bilder gefunden werden können. Tippen
Sie auf „Zahnrad“ am oberen Rand, um
die Einstellungen aufzurufen und wäh-
len Sie „Edit Connection“. Unten fin-
den Sie dann die Konfiguration für die
Cover unter „Local Cover Art“. Tragen
Sie dort unter „URL“ die IP des Servers
ein und unter „Cover Filename“ den
Dateinamen des Musikcovers. Ich habe
mein Ripping-Programm so eingestellt,
dass es einem Album automatisch ein
Cover-Bild mit dem Namen „cover.
jpeg“ beilegt. Nach diesem Namen muss
ich jetzt MPaD scannen lassen, weshalb
in das Feld genau dieser Name einge-
tragen werden muss. In jedem Album-
Verzeichnis muss eine Datei mit diesem
Namen liegen, da ansonsten kein Cover
zugeordnet werden kann.
Wichtig ist es, MPaD den Namen des Covers
genau anzugeben, damit es gefunden und bereit-
gestellt werden kann
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